The man who stopped the desert

Ein neues Jahr hat vor wenigen Tagen begonnen, alte Gewohnheiten werden abgelegt und Jahresvorsätze mehr oder weniger eingehalten oder es bleibt alles beim Alten. Was auch bleibt, der scheinbar unaufhaltsame Klimawandel. Doch ein Mann stellte sich der Desertifikation und stieß dabei nicht nur auf klimatische Herausforderung.

Yacouba Sawadogo ist sein Name, er erlebte von klein an, wie die klimatischen Veränderungen Landteile von Burkina Faso in Wüste verwandelten und der Regen immer unregelmäßiger wurde.
Er wuchs in einer armen Familie in dem Dorf Gourga auf, er wurde 1946 geboren und starb mit 77 Jahren am 03.Dezember 2023.
Durch den Besuch einer Koranschule lernte er Lesen und Schreiben.
Auf einem Markt arbeitete er als Verkäufer, bevor er mit seinem Versuch die ausbreitende Wüste Burkina Fasos in fruchtbares Land zu verwandeln.

Yacuba Sawadogo
Quelle: lifegate https://bit.ly/48hUMGY

Bevor ihr mehr über seine Methoden zur Umwandlung der Wüste lest, hier ein paar Randinfos zu Burkina Faso:



  • Burkina Faso liegt im Nordwesten Afrikas
  • Gehört zur Sahelzone (Afrikas Gürtel)
  • Bevölkerung 20 Millionen
  • Durchschnittsalter: 19 Jahre
  • Hauptstadt ist Ouagadougou
  • Amtssprache: Französisch
  • Politik: demokratische Republik
  • Wirtschaft: wichtigster Zweig Landwirtschaft

Burkina Faso kann man in zwei Klimazonen einteilen die Sahelzone im Norden und die Sudan-Savannenzone im Süden.
Yacouba lebt im Norden Burkina Faso und ist daher der nördlichen Klimazone die Sahelzone ausgesetzt.
Der Norden Burkina Faso ist eine semiaride Region, geprägt von einem heißen und trocknen Klima, der jährliche Niederschlag beträgt zwischen 400 bis 600 mm. Die Regenzeit dauert von Juni bis September an. Während der Trockenzeit erreichen die Temperaturen bis zu 45°C und ein heißer, trockner Wind (
Harmattan) trägt aus der Sahara Sand in die Region.

Burkina Faso
Quelle: GIZ https://bit.ly/4aGTlDk

Da durch die zunehmenden kleiner ausfallenden Regenzeiten und der zunehmenden Dürre das Land versandte und dadurch die Lebensmittel, vor allem Wasser, knapper wurden, begann Yacouba Ende der 70er eine Lösung zu entwickeln, um Wüste wieder in fruchtbares Land zu verwandeln.

Weiterentwicklung der Zai-Methode

Yacouba nutzte dazu die bestehende Zai-Methode.

Die Zai-Methode ist eine in von dürren betreffenden Ländern Methode, dabei werden Löcher in den Boden geschlagen, sodass dieser aufgelockert wird, um dem Regen ein besseres versickern zu ermöglichen.

Männer bei der Anwendung der Zai-Methode
Quelle: Gemeinsam für Afrika https://bit.ly/48m8qsw


Yacouba entwickelte diese Methode weiter und verbesserte diese.

Die Zai-Methode kommt traditionell erst in der Regenzeit zur Anwendung, dadurch, verliert man aber wertvolle Zeit und auch Regenwasser, welches noch nicht in den Boden versickern konnte und irgendwo anders hinfließt.

Dieses Problem erkannte Yacouba und fing schon vor der Regenzeit damit an den Boden mit Zai-Methode aufzulockern. Außerdem beließ Yacouba es nicht bei der einen Maßnahme, sondern machte sich auch andere Einfälle zu nutzen.
Yacouba sammelte Thermiten und setzte diese auf seinen Flächen aus, die Thermiten halfen ihm den Boden weiter zu lockern.
Seine Felder umzäunte er mit Steinwällen, so floss das Wasser, welches noch nicht abfließen konnte, nicht weg, sondern blieb auf seinem Feld stehen.
Er begann seine Felder zu düngen und pflanzte Bäume, um den Harmattan-Wind zu stoppen der den Sahra Sand mit brachte und den Boden versandete.

Jedoch stieß dies bei den Dorfbewohnern/der Bevölkerung auf Unverständnis, da Yacouba gegen die Tradition verstieß, die vorschrieb die Zai-Methode erst in der Regenzeit anzuwenden.
Seine angepflanzten Wälder wurden niedergebrannt und als das Land attraktiver wurde, ordnete die Provinzregierung an, Waldteile zu roden und als Bauland zu verkaufen.
Im Jahr 2019 standen erste Gebäude in den Wäldern, doch ein behördliches Verfahren war noch im Gange, welches im Jahr 2021 Endete und das Burkinische Umweltministeriums einen Schutzzaun um die Waldgebiete anbrachte.

Yaccouba schaffte es mehr als 30 Hektar Wüste in Wald zu verwandeln und den Grundwasserspiegel dadurch um 5 Meter anzuheben.
Zusammen mit Chris Reij, einem niederländischen Wissenschaftler schaffte er es dann schließlich auch die Bauern aus den Nachbardörfern von seinen Methoden zu überzeugen.

Yaccoubas Engagement für die Umwelt ist bemerkenswert, auch das er sich nicht von der Bevölkerung und von der Provinzregierung nicht von seinem Ziel unterkriegen ließ, ist bewundernswert.
Er ist ein gutes Vorbild für alle Klimaaktivisten, die wirklich etwas verändern wollen, er ist der Beweis, dass auch wenn es unmöglich erscheint, dass man trotzdem als einzelne Person einen Unterschied schaffen kann.


Quellen

Klett (n.d.). Mit einfachen Mitteln gegen die Wüste. [online] Available at: https://www2.klett.de/sixcms/media.php/229/wueste_27830.pdf [Accessed 28 Dec. 2023].

The Man Who Stopped the Desert. (2010). 1080 Film & Television.

TREE AID. (n.d.). How one man stopped the desert. [online] Available at: https://www.treeaid.org/blogs-updates/how-one-man-stopped-the-desert/ [Accessed 28 Dec. 2023].